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Die soziale Antriebswende braucht Realismus, Technologievielfalt und Mittelstandskompetenz

bft: Mobilität ist Daseinsvorsorge – keine ideologische Frage

Der bft Bundesverband Freier Tankstellen und Unabhängiger Deutscher Mineralölhändler begrüßt, dass die SPD mit ihrem Konzept einer „sozialen Antriebswende“ die Bedeutung bezahlbarer Mobilität in den Mittelpunkt stellt. Gleichzeitig warnt der Verband vor einer zu einseitigen Ausrichtung der Verkehrswende auf batterieelektrische Lösungen.

„Mobilität ist kein Privileg, sondern Voraussetzung für Teilhabe. Wer die Menschen in der Fläche mitnehmen will, muss auf Vielfalt statt Zwang setzen“, erklärt bft-Geschäftsführer Daniel Kaddik. „Eine sozial gerechte Antriebswende gelingt nur mit Technologieoffenheit, wirtschaftlicher Vernunft und der Kompetenz des Mittelstands.“

Einseitige Elektrifizierung greift zu kurz

Der bft unterstützt den sozialen Ansatz des SPD-Konzepts, kritisiert jedoch dessen technologische Einseitigkeit. Die Fokussierung auf batterieelektrische Fahrzeuge vernachlässige CO₂-neutrale Alternativen wie HVO, E-Fuels und Wasserstoff, die für Bestandsflotten und ländliche Regionen entscheidend seien. Ebenso warnt der Verband vor politischen Plänen, Tankstellen gesetzlich zur Errichtung von Ladeinfrastruktur zu verpflichten.

„Eine Zwangssäule an jeder Tankstelle ist keine soziale Politik, sondern eine strukturelle Überforderung“, so Kaddik. „Sechsstellige Investitionen pro Standort lassen sich im Mittelstand nicht stemmen – hier braucht es Förderung statt Vorschrift.“ Gerade in ländlichen Regionen, in denen schon jetzt viele E-Autofahrer ihre Fahrzeuge zu Hause aufladen, sind Zwangssäulen monetär und technisch ohne Sinn.

Mobilität sichern – Mittelstand stärken

Tankstellen seien weit mehr als Verkaufsstellen: Sie seien Orte sozialer Infrastruktur und Garant der Daseinsvorsorge. In ländlichen Regionen übernehmen sie Versorgungsaufgaben, die über Energie hinausgehen – vom Nahversorgungspunkt bis zur sozialen Begegnung. Eine Politik, die diese Strukturen überfordert, gefährde Arbeitsplätze und Versorgungssicherheit.

Handlungsempfehlungen des bft

Der Verband fordert eine „realistische und gerechte“ Ausgestaltung der Antriebswende mit folgenden Eckpunkten:

 

1.       Technologieoffenheit als Leitprinzip – Förderung aller CO₂-neutralen Antriebe, elektrisch wie molekular.

2.      Wirtschaftlichkeit vor Zwang – Keine gesetzliche Ladepflicht, sondern Förderung nach Standortpotenzial.

3.      Gerechte Steuerpolitik – Dienstwagenbesteuerung nach realem CO₂-Fußabdruck, nicht nach Antriebsart.

4.      Versorgungsgerechtigkeit in der Fläche – Stärkung von Tankstellen als Daseinsvorsorgepunkte.

5.      Vertrauen durch Transparenz – Einheitliche Umwelt- und Herkunftskennzeichnung an der Zapfsäule.

6.      Europäische Wertschöpfung sichern – Aufbau einer europäischen Produktionsbasis für nachhaltige Kraftstoffe.

 

Fazit

„Die SPD hat recht: Mobilität ist eine soziale Frage. Aber sie braucht Vielfalt, nicht Verbote“, fasst Kaddik zusammen. „Nur wenn Elektronen und Moleküle gemeinsam wirken, wird aus der Antriebswende ein echter gesellschaftlicher Erfolg.“

 

 

 

Pressekontakt
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Daniel Kaddik
Geschäftsführer

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