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bft unterstützt Ergebnis des Autogipfels

Der Bundesverband freier Tankstellen (bft) unterstützt den Plan der Bundesregierung, die Tankstellen beim Ausbau der Ladeinfrastruktur stärker in die Pflicht zu nehmen. Die Interessenvertretung des Mineralölmittelstands fordert bei der Umsetzung jedoch eine finanzielle Unterstützung für die kostspielige Installation von Ladesäulen.

Als ein Ergebnis der jüngsten Sitzung der „Konzertierten Aktion Mobilität“ im November 2020 fordert die Bundesregierung den Aufbau einer Schnellladeinfrastruktur mit mindestens 150 Kilowatt (kW) an Tankstellen. Bis Ende 2022 sollen demnach mindestens 25 Prozent aller Stationen mit einer Schnellladeladeinfrastruktur ausgestattet sein, bis Ende 2024 mindestens 50 Prozent und bis Ende 2026 mindestens 75 Prozent. Für die Investition können Tankstellenbetreiber bis Ende 2022 auf bestehende Fördergelder zurückgreifen. Sollte das Ziel innerhalb des vorgegebenen Zeitraums nicht erreicht werden, will die Bundesregierung durch eine Versorgungsauflage die genannten Anteile gesetzlich regeln. 

„Wir sehen uns als Fachleute für Mobilität. Elektromobilität ist ein Teil des Energiemixes der Zukunft und wir als Mittelstand wollen dabei eine Rolle spielen“, kommentiert Stephan Zieger, Geschäftsführer des bft, die Pläne der Bundesregierung. Bei Nichterreichung des Ziels in sechs Jahren jedoch eine Versorgungsauflage ins Spiel zu bringen, sei der falsche Weg. „Einem Kaufmann schreibt man nicht vor, was er tun muss. Das hat nichts mit freier Marktwirtschaft zu tun”, kritisiert der Verbandsvertreter. 

Wenn die Mineralölwirtschaft, wie von der Bundesregierung erwartet, eine Selbstverpflichtung zur Erreichung der vorgeschriebenen Ziele eingehen und eine Versorgungsauflage vermieden werden soll, muss die Politik ausreichend Fördergelder zur Verfügung stellen, fordert Zieger. Damit würden die hohen Investitionskosten für den Aufbau von Schnellladesäulen abgedeckt und die finanzielle Hürde insbesondere für mittelständische Unternehmen aus dem Weg geräumt werden. Denn an zahlreichen Tankstellen müssten Betreiber erst viele Meter Stromkabel verlegen oder gegebenenfalls einen Transformator aufbauen lassen, um die benötigte Menge Strom an die Ladesäule zu bringen. „Viele Mitgliedsunternehmen wollen in Elektromobilität investieren, werden aber vom hohen finanziellen und baulichen Aufwand abgeschreckt“, berichtet Zieger. 

Ein weiterer Punkt ist dem Verbandsvertreter wichtig: Die mittelständische Mineralölwirtschaft sperrt sich nicht gegen die Elektromobilität, hält aber eine einseitige Förderung dieser Antriebsform seitens Politik nicht für zielführend, um die Verkehrswende zu erreichen. Hinzu komme, dass die Automobilwirtschaft die Batterietechnik ständig weiterentwickelt und Ladesäulen, die heute zu den aktuellen E-Fahrzeugmodellen passen, damit in wenigen Jahren wieder obsolet sein können. „Aus diesem Grund sprechen wir uns für den Einsatz von E-Fuels aus, denn hier kann die bestehende Infrastruktur genutzt werden und die Autofahrer können synthetische Kraftstoffe ganz normal in ihre Fahrzeuge tanken – ohne sich ein neues Auto anschaffen zu müssen“, nennt der bft-Geschäftsführer als Vorteile.  

Pressemitteilung der Bundesregierung zum 4. Spitzengespräch der Konzertierten Aktion Mobilität - "Transformation unterstützen, Wertschöpfungsketten stärken"

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Daniel Kaddik
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