RED III-Entwurf des BMUKN verfehlt klimapolitische Zielsetzung
Der Bundesverband Freier Tankstellen (bft) begrüßt den Referentenentwurf zur Weiterentwicklung
der Treibhausgasminderungs-Quote (THG-Quote) grundsätzlich – insbesondere das
klare Bekenntnis zu erneuerbaren Kraftstoffen im Vergleich zum bisherigen Fokus auf Biokraftstoffe.
Nur durch eine technologieoffene Herangehensweise können die Potenziale des
Verkehrssektors ganzheitlich ausgeschöpft werden.
Das ambitionierte Ziel, die THG-Quote sektorübergreifend zu stärken, ist ein Schritt in die richtige
Richtung. Dennoch bleibt der Entwurf in zentralen Punkten hinter den tatsächlichen Erfordernissen
zurück: Die THG-Quote stagniert bei 25 Prozent bis zum Jahr 2030. Damit wird das
Ziel von 100 Prozent Treibhausgasminderung bis 2045 faktisch unerreichbar – der nötige Pfad
zur Klimaneutralität wird verfehlt.
Zugleich bringen neue Anforderungen an Dokumentation, Nachhaltigkeitsnachweise und Zertifizierung
einen erheblichen administrativen Mehraufwand mit sich. Gerade für mittelständische
Marktteilnehmer, wie sie den bft prägen, bedeutet dies steigende Kosten und Unsicherheit.
Auch wenn der Fahrplan durch die Neuerungen klarer wird, ist ihre Wirksamkeit begrenzt,
solange keine klare Investitionsperspektive besteht.
„Nur, wenn wir alle erneuerbaren Optionen – von Biokraftstoffen über E-Fuels bis zu grünem
Wasserstoff – pragmatisch und langfristig fördern, kann die Verkehrswende gelingen. Einseitige
Bevorzugungen oder regulatorische Kurzfristigkeit gefährden Investitionen und Vertrauen“,
betont Daniel Kaddik, Geschäftsführer des bft.
Wichtig ist zudem die Rolle wirksamer Kontrollen: Der bft unterstützt eine konsequente Überwachung
der Nachhaltigkeitsanforderungen, um das Vertrauen von Marktteilnehmern und Verbrauchern
zu stärken. In der Vergangenheit mangelte es weniger am Willen der Beteiligten als
an der Umsetzung durch die zuständigen Stellen. Dass die Nutzung von Palmölabwasser nun
klar ausgeschlossen wird, schafft weiter Klarheit und schützt vor polemischen Kurzschlüssen.
Auch bei einem ambitionierten Hochlauf der Elektromobilität wird der Verbrennungsmotor das
Straßenbild über Jahre hinweg weiterhin prägen. Um die Klimaziele dennoch zu erreichen,
braucht es mehr erneuerbare Kraftstoffe – nicht nur rechnerisch durch Mehrfachanrechnungen,
sondern physisch am Markt verfügbar. Neben der Nachhaltigkeit der Kraftstoffe stellt sich
auch die Frage nach nachhaltigen Investitionen: Ohne eine langfristige Perspektive – etwa
durch eine Überarbeitung der Flottenregulierung und die dauerhafte, klimafreundliche Nutzung
moderner Verbrennertechnologie – wird diese nicht gegeben sein.

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