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Ziegers Zeilen (KW 21)

Es bewegt sich was. E-Fuels sind im Kommen. Das haben wir immer schon gesagt. Aber gestern konnte man es physisch sehen. Und viele haben es gesehen. Es war ein tolles Ereignis. An der TU Bergakademie in Freiberg in Sachsen wurden die ersten 15.000 Liter E-Fuels auf den Weg gebracht. Sie standen in den entsprechenden Transportbehältern und wurden per Lkw zu den Abnehmern transportiert.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing und Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer schickten die Lieferung auf den Weg„Wir senden ein klares Signal an den Markt, dass wir E-Fuels brauchen“, erklärte Wissing. „Wir brauchen synthetische Kraftstoffe im Flugverkehr, im Schiffsverkehr und nicht zuletzt für die Bestandsflotte im Straßenverkehr.“ Es passiert jetzt endlich was. Bis 2026 sollen 380.000 Liter E-Fuels produziert werden. Dabei geht es um die weitere Optimierung des Produkts. Auch die Anlage soll beweisen, dass sie im Dauerbetrieb funktioniert. Verantwortlich hierfür ist Projektleiter Professor Martin Gräbner. Dr. Rene Stahlschmidt von Chemieanlagenbau Chemnitz (CAC), der auch Projektträger ist, kündigte zugleich an, dass es bereits konkrete Pläne für die Umsetzung einer solchen Anlage in sonnen- und windreichen Regionen gibt. Hier sei eine Anlageneröffnung im Jahre 2025 geplant.

Die Bergakademie und CAC machen alles richtig. Beweisen, dass es geht. Planen und umsetzen dort, wo es möglich ist. Diese Woche war dann wirklich eine gute Woche für die E-Fuels. Nicht weit von Freiberg entfernt arbeitet man künftig auch an E-Fuels. In Leuna soll eine Forschungsanlage für strombasierte Kraftstoffe gebaut werden. Der Baubeginn ist für Anfang nächsten Jahres vorgesehen. Das Verkehrsministerium unterstützt die Planung des Projekts mit 12,7 Millionen Euro.

Und prompt meldeten sich auch wieder die Kritiker. Dieses Mal Prof Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (ab Min. 1.40). Aber nur mit den alten Argument. Sie formulierte es drastisch. Energieverschwendung. Wir erinnern an unsere Zeilen von der vorvergangenen Woche. In Spanien sah man sich gezwungen, Windstrom abzuschalten, weil zu viel Solarstrom zur Verfügung stand. Das ist Energieverschwendung. Vielleicht beschäftigt man sich dort noch einmal mit dem Thema. Die Argumente sind bekannt. Sie werden nur nicht aufgegriffen.

Für heute hat es dabei sein Bewenden. Wir freuen uns. E-Fuels sind da. Sie können hergestellt werden. Sie werden so hergestellt, dass der notwendige Strom niemandem weggenommen wird. Der Bergakademie und den Verantwortlichen von CAC ein herzlicher Dank. Das war ein tolles Event. Dies ist ein Weg in die Zukunft.

Von den Kritikern wünschen wir uns eine fairere Auseinandersetzung mit dem Thema. Vielleicht ist das Pfingstfest ja der richtige Zeitpunkt. Pfingsten ist ein christliches Fest. Es hat etwas mit Erleuchtung zu tun. Vielleicht funktioniert es ja.

Ihr Stephan Zieger

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