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Ziegers Zeilen (KW 21)

Ein ganz eigener Aspekt der E-Fuels wird in diesen unruhigen Zeiten offenbar. Abschreckung! Was es damit auf sich hat lesen Sie in den heutigen Zeilen.

Der Krieg ist der Vater aller Dinge. Ich hätte nie gedacht, dass unsere Zeilen mit dieser These beginnen könnten. Aber heute beginnen sie mit diesem Satz. 

„Rheinmetall denkt über eine groß angelegte Kraftstoffproduktion mit erneuerbaren Energien nach. Dabei geht es dem Dax-Konzern nicht um Klimaziele – sondern um Abschreckung gegenüber Russland.“ Genau das steht in einem Beitrag des Handelsblattes über E-Fuels. Shena Britzen, Chefin des Wasserstoff-Programms bei Rheinmetall: „Wir wählen bewusst den Weg der erneuerbaren Energiequellen.“

Der Klimaschutz wäre dabei nur ein willkommener Nebeneffekt: Eigentlich geht es um Energiesicherheit. Britzen erklärte: „Wir machen das nicht, weil wir den Fokus auf grünen Kraftstoff setzen, sondern weil die Energie verfügbar gemacht werden kann.“ Die Begründung: Grüner Kraftstoff kann regional unabhängig vom Stromnetz und Ölmarkt produziert werden und Truppen im Einsatz versorgen.

Das muss man nicht kommentieren. Klarer als die Klimaschützer erkennt die Branche wo und wie Energie schnell verfügbar gemacht werden muss. Schnell, einfach und sicher. Darüber sollten sich auch einmal die Gedanken machen, die E-Fuels bisher nur ungern auf der Agenda hatten.

Der Beitrag im Handelsblatt spricht für sich. Und bei n-tv-Online steht ein weiterer bezeichnender Satz: Rheinmetall sieht die Versorgungssicherheit als Element der Abschreckung - und die sei günstiger als ein Krieg. Womit wir beim ersten Satz des Beitrags wären.

Nach der heiter, schönen Woche, die wir hatten passt diese Nachricht in die wettertechnisch eher graue Woche. Und wenn ich ehrlich bin. Ich hätte E-Fuels gerne als Lichtblick, nicht als Teil der Abschreckung. Wäre schöner.

Zum Beispiel wie die Schweden. Die entwickeln einen nationalen Aktionsplan. Und der soll bis April 2026 fertig sein. Schweden setzt nämlich, so der auf die Umstellung auf fossilfreie Kraftstoffe in Luft- und Schifffahrt. Deutsche Unternehmen können zukünftig als Technologiepartner und Investoren profitieren. Noch einmal. April 2026. Das ist in weniger als einem Jahr. Das gefällt mir irgendwie besser

Eine schöne Woche

 

Stephan Zieger

 

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